Tuesday, June 24, 2008

Gotteslaecheln 23 November 2006

Dieses Gefühl der Unruhe. Eine Massage bitte. Und Ungeduld und Frustration und Misskommunikation und ein Zuviel an Gefühlen, die in das geistige Ebenbild meines Geliebten projiziert werden und dann irgendwann, bei zu langer Abwesenheit handfester Tatsachen, in das Unendliche abdriften und mich von hinten überraschend angreifen, wooom! Mathematisches Kalkül, eiskalt von der Ewigkeit abgepackt. Die unendliche Acht, lacht. Hyperbeln und so weiter: Da packt es mich am Kragen. Ja, da kann man nur sagen: Lass es bitte regnen, heute, damit meine Emotionen hinfortgewaschen werden und ich wieder pur und einfach und simpel mit dem Herz eines Kindes lieben lernen kann. Von ganz vorne Anfangen und keine Angst, verkleidet im Schafspelz der verstehend unterstützenden Allgemeinheitsmeinungen fälschlicherweise ins Haus rein lassen. Lustig, wie die Gedanken tanzen, wie kleine Wimpel im Wind. Oder Korken im Wasser, bevor die Enten auf sie einhacken, in der Annahme, dass sie nährend seien. Gestern sah ich kleine Lichter auf einem unsichtbaren Fluss die Strömung Richtung Meer segeln. Es erinnerte mich an asiatische Anbetungsformen, ein Weg, Gotteslächeln nach zu ahmen. Wer hat gesagt, dass Wolken keine Mund zu Mund Beatmung kennen? Ich bin mir fast sicher sie tun es. Und dann kommt der Großvater noch ins Spiel, der die deutsche Sprache und den Brauch bewacht wie ein deutscher Schaeferhund den abgenagten Knochen. Ach wann, ach wann, kommt die Herrin heim, die kleine lustige, und wirft einen neuen Knochen, saftig, frisch. Dann singt lange meine Nachtigall, heute im Kleid des Spatzen, sie fand nichts Besseres auf die Stelle. Und ich trat auf der Stelle wahrend der langen Stunden der Nacht, die mir nichts dir nichts nicht einfach so verschwinden wollten. Langsam tropfte Tageslicht herein und einzelne Spatzentöne schlüpften unter die löchrige Wolldecke, die ich mir um den nackten Körper geschlungen hatte, die Gitarre, die Gitarre war so kalt, kaltes Holz auf warmen Fleisch. Wer es nur kosten könnte, ich wünschte, ich waere sein Abendmahl. Und Lieder erklangen in den langen sich dahinziehenden Stunden die zu Minuten wurden und dann zu Sekunden und schließlich verwandelte sich der Zeit-Punkt ins All. All die Gefühle und Gedanken wickelt die Großmama nun in ein Knäuel, ordentlich, ordentlich, weil das Grossmuetter so tun müssen und das auch so gut können. Die Lieder waren nicht für sie bestimmt. Sondern für dich, die Texte von Leonard Cohen, so passend, so schön und Menschlicherweise auch traurigtragisch. Jaja, du wirst schon sehen. Im Ende werden wir gemeinsam weinen. Und die Lichter in unseren Tränenseen werden Abbild sein Vom Gotteslächeln.